Wetten Kandidatenturnier: Runde 2

Während die Sportwelt nahezu still steht, findet vom 16. März bis zum 4. April in Jekaterinburg das Kandidatenturnier statt. Acht Spieler drängen nach dem Duell gegen Carlsen. Die typische Berichterstattung werde ich euch ersparen, das können andere besser. Wetttechnisch werde ich das Turnier aber begleiten. Heute: Runde 2

Vorneweg: Wetten ist ab 18 und kann süchtig machen. Dieser Blogeintrag beinhaltet meine Meinung, ist weder bezahlte noch unbezahlte Werbung. Er betrachtet das Turnier aus meiner Sicht als Sportwetter. Solltet ihr Wetten nachspielen, geht verantwortungsvoll mit euren Einsätzen um!

Ein besseren Start für meine Turnierwetten hätte es nicht geben können: Wang Hao schlägt mit Schwarz Ding Liren und ist dem Turniersieg ein Stück näher gekommen – auch wenn er immer noch klarer Außenseiter ist. Spannend, dramatisch – eine großartige erste Runde. Ein Moment hat sich bei mir besonders eingebrannt:

Alekseenko spielte 14…Lg4 und beide Uhren tickten schon bedrohlich. Im chess24-Stream sagte Peter Svidler, dass er schon längst 15.f3 gespielt hätte – Grischuk hat von seinen 28 Minuten schon über fünf verbraucht. Es dauerte weitere dreizehn Minuten bis er den Zug endlich spielte. Grischuks Zeitnot ist bekannt, aber in der Stellung fühlte ich doch sehr mit ihm. Im Blitz ziehst du den a tempo, aber im Langschach kommen plötzlich andere Möglichkeiten: Tde1, Td2. Sogar für Lf3 ließe sich argumentieren. Nur nicht mit dieser Bedenkzeit. Selbst von der Zeitnotseuche infiziert, habe ich ein weiteres abschreckendes Beispiel. Vielleicht werde ich irgendwann davon kuriert. Nur praktische Chancen zählen.

Ich schweife ab. Zurück zum eigentlichen Thema. Wem mein gestriges Geschreibe zu kryptisch und unverständlich war, dem lege ich dieses Interview ans Herz. Mit den Wetten gehe ich zwar nicht konform, aber es beleuchtet doch sehr gut die Thematik.

Nur kein Kurzremis

Für die zweite Runde habe ich nur zwei Wetten zu empfehlen. In der Partie zwischen Wang und Giri erwarten die Buchmacher im Vergleich zu den anderen Partien ein eher kurzes Vergnügen. Die Tatsache, dass vor dem 40. Zug kein Remis vereinbart werden darf und Giri einen guten Grund zum Spielen hat, reichen mir hier aus. Ein Kurzremis durch Zugwiederholung oder vernichtender Sieg aus der Eröffnung heraus sind natürlich nicht ausgeschlossen. Ich sehe weit über 50% Chance auf ein (lange) ausgefochtenes Duell. Viel riskieren will ich aber nicht

Wang Hao vs. Anish Giri: Mehr als 42,5 Züge @1,95 bwin (1 Grumbeere)

Die Einsätze gebe ich zur Vergleichbarkeit mit einer bis zehn Grumbeere an. Spielt verantwortungsvoll.

Unibet als viertwahrscheinlichsten ersten Zug c2-c4 an. Ein grober Quotenschnitzer. Der Ausgang der Wette ist zwar schon entschieden, aber noch Wangs Geheimnis. Er hat die englische Eröffnung im letzten halben Jahr häufiger gespielt und damit gute Erfahrungen gemacht. Ist gegen Giris Berliner Mauer auch der ambitioniertere Versuch. In Gibraltar hat er sich auf 1.e4 und 1.c4 beschränkt. Ich erwarte den Sprengstoff mindestens einmal im Turnier und bei der Quote sind wir locker vorne.

Wang Hao vs. Anish Giri 1. Zug: c2-c4 @11 unibet (2 Grumbeere)

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